Das Musikheim im Wandel der Zeit

Das erste uns aus Erzählungen bekannte "Daheim" der Friesener Blasmusik war in den zwanziger und dreißiger Jahren beim "Spork". Es war wohl der Ausgangspunkt und Zielort aller Aktivitäten, wo man nach Erfüllung der Pflicht oft unermüdlich musizierte und manchmal mit großer Verspätung den Heimweg antrat.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Fronleichnamsfest, eines der schönsten kirchlichen Feste im Jahresablauf, war und ist für die Musikkapelle eine zwar anstrengende, aber schöne und gern erfüllte Aufgabe. Erinnert sei dabei an den Weckruf der Musikkapelle durchs Dorf. Die Kirchenparade, angeführt von Tambourmajor und Musikkapelle, alle örtlichen Vereine und Gruppen, der Ehrenzug der Krieger und Soldatenkameradschaft, gibt diesem Fest, früher - wie auch heute einen würdigen Rahmen. Desgleichen der Abmarsch nach der kirchlichen Feier in gleicher Formation, enden im "Sporkengarten" mit anschließendem Frühschoppen unter schattigen Bäumen und schöner Unterhaltungsmusik. So war es früher!

Ruhe kehrte ein, im quirligen Treiben, wenn der unvergessene Hans Zwingmann oder Hans Barnickel wohlgewählte Worte des Dankes an alle Prozessionsteilnehmer richtete. Erinnernswert sind auch die Nachmittagskonzerte am gleichen Ort, unter der Stabführung von Heinrich Fischer und später in den sechziger Jahren von Otto Geiger. Die Schilderung bezieht sich also auch auf die Zeit nach dem Krieg, denn diese schöne Tradition hat denselben schadlos überlebt.

In den Nachkriegsjahren wurde verstärkt Nachwuchskräfte aufgenommen. Ihre Ausbildung erfolgte meist in Eigeninitiative durch Proben im privaten Kreis.

 

 

 

 

 

 

 

 

Vereinslokal war nunmehr das Gasthaus Andreas Wicklein im oberen Dorf, wo wiederum Dirigent Heinrich Fischer nach besten Kräften bemüht war, die Blasmusik für die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Es war eine nicht leichte Zeit des Wiederaufbaues. Trotzdem wurde die Kapelle allen örtlichen Anforderungen gerecht.

Auf Grund einer Umgestaltung der Räumlichkeit im Vereinslokal war diese zur Abhaltung von Proben und Versammlungen nicht mehr geeignet.

In der Jahreshauptversammlung am 06.02.1966 im Gasthaus Wilhelm Geiger (Spork), wurde in geheimer Abstimmung der Mitglieder das Gasthaus Geiger als Vereinslokal bestimmt.

Mit diesem Beschluß wurde wieder ein Stück Zeitgeschichte  der Musik beendet. Im Gasthaus Wicklein wurde 1962 der Musikverein ins Leben gerufen und auch so manch fröhliches Fest bleibt in guter Erinnerung.

Im neuen Vereinslokal, wo man ja eigentlich nur ein Heimkehrer und kein Neuling war, erlebte der Musikverein, - die Musikkapelle, eingebunden in guter Tradition, 10 schöne Jahre in vertrauter Umgebung.

Mit der Auflassung der Gastwirtschaft im Jahr 1976, mußte auch ein dickes, ungeschriebenes Buch "Vereinsgeschichte" für immer geschlossen werden.

Am 24. Oktober 1976 war es soweit. Mit Blumen für die Wirtin und Dankesworten an die Familien Wilhelm Geiger und Josef Hanna, die sich mit einem Faß Freibier bedankten, nahmen der Musikverein und die Krieger- und Soldatenkameradschaft Abschied.

 

 

 

 

 

 

 

Mit Marschmusik zogen die beiden Vereine ins neue Vereinslokal "Jakob" in der "Grünen Au" und wurden herzlich aufgenommen.

Als im Jahr 1991 das alte Schulhaus in Friesen geschlossen wurde, wurden die Zimmer von der Stadt Kronach an die Vereine vermietet. Der Musikverein erhielt das größte Zimmer und nutzt es nach einer gründlichen Sanierung als ständigen Proberaum.

 

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