Aus der Ortsgeschichte
Der Ort wird schon im Jahre 1348 urkundlich erwähnt. Das obere Dorf ist zweifellos der ältere Teil des Ortes. Es liegt auf einer Anhöhe. Hier mag auch der Platz gewesen sein, auf dem sich die ersten Ansiedler niederließen. Hier befinden sich heute die Kirche und die Schulhäuser. Früher standen auf dieser Anhöhe die "Behausungen" der im 15. Jahrhundert entstandenen drei Rittersitze.
Die Schreibweise des Ortsnamens war nicht immer gleich. Zwar schrieb man schon bei der ersten Erwähnung im Jahre 1348 den Namen ebenso wie heute. Ortsnamensforscher glauben, dass der Name Friesen von dem slawischen Wort Brezno, was soviel wie Birkenwald bedeutet, kommt. Der Ort kann deshalb erst nach der Mitte des 8. Jahrhunderts gegründet worden sein; denn von dieser Zeit an hatten sich Slawen vom Harz bis nach Kärnten auf deutschem Reichsboden niedergelassen.
Um das Jahr 1000 war das Land um Kronach in den Händen der mächtigen Grafen von Schweinfurt. Die Burg in Kronach war der nördlichst Stützpunkt ihres Machtbereichs. Der Aufstand des Grafen Heinrich von Schweinfurt gegen den neugewählten König Heinrich II. (1002 - 1024) führte zur Zerschlagung der Schweinfurter Machtstellung. Kronach und ein Teil seines Umlandes kam durch Erbschaft an die Herzöge von Mähren. Diese traten später das Gebiet an Kaiser Heinrich IV. (1056 - 1106) ab. Sein Sohn Heinrich der V. (1106 - 1125) gab Kronach mit seinen Zugehörungen im Jahre 1122 an den Bamberger Bischof Otto I. (1102 - 1139) zum Dank für seine friedenstiftende Tätigkeit, die den Abschluss des Wormser Konkordates ermöglicht hatte. Seit dieser Zeit gehört Kronach zum Hochstift Bamberg. Dass auch unser Dorf das Schicksal Kronachs teilte und ein Teil der Zugehörungen der Schenkung von 1122 war, können wir aus der späteren Zugehörigkeit des Ortes zum Kastenamt Kronach erschließen.
Durch eine uns bis heute unbekannte Katastrophe wurde in späterer Zeit im Frankenwald eine Reihe von Orten, darunter auch Friesen, zerstört. Nach dem Urbar von 1348, dem sog. Rechtsbuch des Bischofs Friedrich I. (1344 - 1352) war der Ort wüstliegend und unbewohnt. Der Vogt von Steinberg legte später einen Halbbauhof an. Das ist ein Bauernhof, dessen Erträge zur Hälfte dem Bischof, zur andere Hälfte aber dem Bauern selbst gehörten. Außerdem bestanden noch zwei Bauerngüter, die der Cunrad Tauberdeckel bewirtschaftete. Im Jahre 1387 war ein Eberhard von Oberndorf im Ort ansässig.
Friesen lag also im Gebiet des ehemaligen Fürstentums oder Hochstifts Bamberg. Der Fürstbischof war der oberste Landsherr, dem das ganze Dorf unterstellt war. Den größten Teil des Dorfes aber gaben die Bischöfe als Lehen an Adelige ab. Diese ließen sich im Ort nieder, errichteten Ansitze und bauten das Dorf weiter aus. Sie brauchten für ihre Lehen keinen Zins und Handlohn zu zahlen. Ihr Besitz war Mannlehen, d. h. er konnte nur an männlich Nachkommen vererbt oder verliehen werden Waren keine männlichen Nachkommen vorhanden, dann zog der Bischof diese Lehen wieder ein.
Die Adeligen in Friesen waren:
Die Ritter von Zeyern: (1391 - 1610)
Die Ritter von Reitzenstein (von 1509 - 1615)
Die Ritter von Gailsdorf (von 1615 - 1731)
Nach dem Aussterben der Adeligen wurden die Rittergüter "zerschlagen", d. h. der Besitz wurde einzeln an Bauern und Söldnern verkauft.